Sunday, February 28, 2010

Schöne Steine in Grabenstätt

Nach dem Spaziergang um den Tüttensee, hat uns die Neugier auch in die Impakt-Ausstellung in Grabenstätt getrieben. Kurz vor dem Ende der Öffnungszeit dort angekommen, ließ uns eine sehr freundliche Dame dennoch genug Zeit, um in Ruhe alle dort gezeigten Exponate zu bewundern.

In dem kleinen Ausstellungsraum finden sich einige Vitrinen, in denen man hauptsächlich Steine in verschiedenen Stadien der Verwitterung sehen kann. Dies wird von den Ausstellern entweder dem Einfluss von großer Hitze oder aber von Säure zugeschrieben. Daneben zeigt man dort auch Steine, die tief verwitterte Klüfte, angeblich entstanden durch Schockdeformation, aufweisen. Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist die "hässliche Ente vom Tüttensee", auch ein lustig verwitterter Stein vom Tüttensee.

Man muss sagen, alle gezeigten Steine sind wirklich hübsch und mit großer Sorgfalt gereinigt worden. Damit sind die positiven Aspekte der Ausstellung auch schon ausreichen gewürdigt worden.

Der Großteil der Exponate stellt eine gewagte Ansammlung dreister Umdeutungen, etwa der besagten Verwitterungsformen dar: alles typische Merkmale eines Impaktes, wenn man den Ausstellungsmachern glauben will. Was natürlich Unsinn ist. Ähnlich verwitterte Steine könnte man wohl in jedem zweiten Vorgarten entlang des nördlichen Alpenrandes aufsammeln. Auch wenn man dann Gefahr läuft, ungewollt das Streufeld noch weiter auszudehnen;)

Die Ausstellung verließen wir jedenfalls nach anfänglichem Schmunzeln und Kopfschütteln mit einem seltsamen Fremdschämgefühl. Ein Apfelstrudel und ein Haferl Kaffee am Chiemsee halfen aber sehr.

Friday, February 19, 2010

Ein Spaziergang um den Tüttensee

Ich war kürzlich kurz in der alten Heimat und konnte meine liebe Frau überreden mit mir einen Spaziergang um den Tüttensee zu unternehmen. Eigentlich wollte ich auch die alten Kiesgruben im Westen und Norden besuchen um ein paar schöne Aufnahmen von den dortigen fluvioglazialen (Fluss, Gletscher) Sedimenten machen. Ich hatte im Sommer schon vor diesen wirklich schönen Schrägschichtungen gestanden, hatte aber keinen Fotoapparat dabei.

Nun habe ich mir wohl den ziemlich ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht, den man sich vorstellen kann, denn die Landschaft versank im tiefen Neuschnee. Ich musste festzustellen, dass eine dicke Schneeschicht alle Aufschlüsse bedeckte und man wirklich gar nichts sehen konnte - zumindest nicht ohne Schaufel.

Die Hügel die den Tüttensee säumen sind Kames bzw. Kamesterrassen. Diese entstehen beim Abschmelzen des Gletschers durch Anschüttung von fluviatilem Material in Gletscherdepressionen oder am Gletscherrand im Kontakt mit Talhängen. Neben der gut ausgeprägten Morphologie, also der Terrassenkanten, belegen die schräg geschichteten Kiese diese Prozesse sehr gut. Die Motivation daraus nun einen Kraterwall zu machen ist mir schleierhaft. Neben dem erwähnten Aufschluss zeigt die geologischen Karte (Blatt Prien) zehn zum großen Teil aufgelassene Kiesgruben, deren Abbauwürdigkeit spricht allein schon Bände.

Ich konnte den Tüttensee nun in winterlicher Pracht genießen, ein wirklich schöner Tiefschneespaziergang. Einen kleinen Einblick in den Untergrund offenbarte sich am Weg dann doch: Umgestürzte Bäume hatten schöne kleine Krater und prall gefüllte Wurzelstöcke hinterlassen. Eine Katastrophenschicht sozusagen;). Anbei ein Bild, das zwar keine sensationellen Enthüllungen gestattet, das Material zeugt aber durchaus von fluvioglazialen Prozessen. Bei Gelegenheit werde ich die Tüttensee Aufschlüsse noch mal bei besserer Witterung besuchen, dann kann ich hoffentlich mehr und aufschlussreichere Bilder zum Thema bieten.

Monday, February 1, 2010

Im Volltext: Der Chiemgau-Impakt - eine Spekulationsblase

Herr Darga hat freundlicherweise seinen Artikel zur Veröffentlichung im Internet freigegeben. Viel Spaß bei dieser hochinteressanten Lektüre!
Der Chiemgau-Impakt – eine Spekulationsblase Oder: Der Tüttensee ist KEIN Kometenkrater