Thursday, December 27, 2012

Bucherscheinung: Nicht von dieser Welt - Bayerns Meteorite

Ein schönes, reich illustriertes Büchlein über bayrische Meteorite ist kürzlich vom Bayerischen Landesamt für Umwelt veröffentlicht worden.

 Ein eigenes Kapitel ist vermeintlichen Meteoriteneinschlägen gewidmet. Dort wird ausführlich über Fehldeutungen wie etwa die Rutteschen Astrobleme oder dem Chiemgau-Impakt berichtet. In diesem Kapitel beziehen die Autoren nochmals Stellung zu den vom CIRT vorgelegten 'Beweisen' wie den jüngst vorgestellten shatter-cones, der sogenannten präsolaren Materie, den Regmaglypten vom Chiemsee etc. Zu bestellen gibt es das Buch hier.

 Der Klappentext:
Geophysiker und Geologen haben alle überlieferten Ereignisse, die mit bayerischen Meteoriten zu tun haben könnten, kritisch unter die Lupe genommen und deren Echtheit bewertet. Alte Berichte wurden studiert, historische Dokumente aus einem ganzen Jahrtausend in Bibliotheken und Sammlungen gesichtet, Fachleute befragt. Begeben Sie sich mit den Forschern in den Bann der Außerirdischen. Anhand unterhaltsamer Geschichten und spannender Augenzeugenberichte erfährt der Leser fast alles zu Meteoriten, die tatsächlich auf Bayern fielen. Geschichten um vermeintliche Meteoritenfälle komplettieren die Zusammenstellung. Das Buch informiert wissenschaftlich fundiert über Zusammensetzung und Herkunft von Meteoriten und gibt eine Einschätzung der Gefährdung aus dem All. Der aufwändig gestaltete, fest gebundene, reich bebilderte Band präsentiert Fakten und Geschichten zu den bayerischen Meteoriten.

Tuesday, December 4, 2012

Gareis richtig lesen trotz Pluspedia

Dieser Tage bin ich auf den Pluspedia Artikel zum "Chiemgau Impakt" gestoßen, genauer gesagt den Pro-Artikel. Bizarrerweise gibt es dort nämlich sowohl einen Pro- als auch einen Contra-Eintrag, die je nach Gusto des "Hauptautors" entsprechende Darstellungen enthalten.

Nachdem Pluspedia von sich behauptet, jeder könne mitmachen und sein Wissen weitergeben, wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, um zumindest eine Passage zu korrigieren. Gareis wird dort nämlich fälschlich unterstellt, er hätte seinerzeit Zweifel an der Toteisgenese des Tüttensees geäußert - er wird also völlig falsch zitiert, was sich eigentlich auch leicht überprüfen lässt.

Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass die Pluspedia gar kein richtiges Wiki ist, sondern die Artikel fest in der Hand der Erst- oder Hauptautoren bleiben. Mein Beitrag wurde von diesem sofort rückgängig gemacht. Auch nachdem ich ausführlich auf die Originalpassagen aus Gareis auf der Diskussionsseite hingewiesen hatte, wurden meine Korrekturen nicht akzeptiert. Vielmehr wurde mir bedeutet, Änderungen seien nur dem Hauptautor erlaubt und ich würde jetzt "gemeldet". Ja, ich könne meine Aussagen ja im Pro-Artikel schreiben.

Womit ich nun gar nicht gerechnet hatte, war, dass auf der Pluspedia viel Wiki-Polizei unterwegs ist, die mich im Schnellverfahren wegen "Vandalismus und ungebührlichem Verhalten" zur einwöchigen Sperrung meines Accounts verdonnert haben. Vermutlich auch aufgrund einer Verwechslung.

Anbei noch mal mein Eintrag auf der Diskussionsseite von Pluspedia, es kann ja offenbar nicht schaden, so oft wie möglich darauf hinzuweisen, dass Gareis den Tüttensee als Toteisbildung deutet, wenn er auf den Pluspedia Seiten weiterhin falsch zitiert wird:
Gareis betrachtet den Tüttensee zweifelsfrei als Toteisbildung, die Behauptung von Karl01 : Gareis wäre "..ein oder anderen Stelle des Tüttensees sehr vorsichtig mit einer Toteisgenese umging und eine "Glaziale Enstehung" sogar ausschloss..." ist nicht zutreffend. Sie beruht auf der Lektüre einer Sekundärquelle in der die Originalquelle falsch zitiert wird. Im Originaltext von Gareis heisst es: "Der Zerfall der absterbenden Gletscherzunge in zwei im Maximum 600 m lange Klötze ermöglichte eine weitere, tieferliegende Entwässerungsbahn in den entstandenen Spalten. Es entstand in Form einer 8 die doppelte Tüttensee-Ringterasse. Die zuströmenden Wassermassen präparierten südwestlich von Hiensdorf den jetzigen Umlaufberg mehr und mehr aus der Grundmoräne heraus. Diese Führung der Entwässerung am nördlichen Rand des Zweigbeckens bestätigt wiederum die propfenartige Abriegelung der Niederung mit Toteis bis zum heutigen Weiler Mühlbach (südlich Hiensdorf) Innerer Aufbau und Form der Terasse, vor allem der Kantenverlauf sprechen gegen eine Entstehung der Tüttensee umrahmung durch glaziale (Moränenwälle) oder fluvioglaziale (Erosionsreste einer größeren Terasse) Prozesse. 111)" In der von Karl01 angeführten 'kritischen Analyse' ist der Text wie folgt verfremdet: „Es entstand in Form einer 8 die doppelte Tüttensee-Ringterrasse.“. Weiter wird dazu im Text ausgeführt:: „Innerer Aufbau und Form der Terrasse, vor allem der Kantenverlauf sprechen gegen eine Entstehung durch glaziale … oder fluvioglaziale … Prozesse.“ Durch die Auslassung der Wörter "Tüttenseeumrahmung" sowie der in Klammern genannten Präzisierungen "Moränenwälle" und "Erosionsreste einer größeren Terasse" wird suggeriert, Gareis zweifle an der Toteisgenese des Tüttensees. Und das ist völlig an den Haaren herbeigezogen.

Monday, October 15, 2012

Furchen- und Schwimmsteine auf der Fraueninsel

Als Pflasterung
Diesen Sommer bin ich einmal um die Insel gelaufen und konnte Furchen-bzw. Krustensteine eigentlich an allen öffentlich zugänglichen Uferbereichen finden. Mit Ausnahme natürlich der verbauten Bereiche etwa der kleinen Hafenanlagen im Nordwesten.
Diese Vorkommen sind ja eigentlich alter Tobak, ich aber finde sie sind aber trotzdem einen kleinen Kommentar wert zudem auf der Fraueninsel Furchensteine auch als Baumaterial verwendet wurden.
Schlacke in der Friedhofsmuer
Zum Beispiel sind sie als Pflastersteine sowie in der Karolingischen Torhalle oder an der Friedhofsmauer als Mauersteine eingebaut worden. In dieser Mauer findet man überraschenderweise noch andere Materialien, die wir aus dem Chiemgau-Impakt Kontext kennen: neben allerlei glazialen Geröllen und Nagelfluh auch einige Stücke Schlacke aka Schwimmsteine!

Saturday, September 8, 2012

Neue Furchensteinfunde vom Tachinger See

Während einer Ruderbootstour bin ich diesen Sommer zufällig auf ein weiteres Vorkommen von Krusten- und Furchensteinen im Tachinger See gestoßen. Hans Lauterbach hat ja zuvor schon von Funden aus dem benachbarten Waginger See  berichtet, und ich freue mich nun über ein weiteres Vorkommen berichten zu dürfen.

Die Furchen- und Krustensteine findet man leicht, wenn man vom Strandbad Tengling aus bis zu dem Wäldchen rudert, das hinter dem östlichen Schilfgürtel liegt. Dort sind zahlreiche kleine Badebuchten im Schilf versteckt, wo im knietiefen Wasser die Krustensteine liegen. Im Gegensatz zum Chiemsee, wo die Krustensteine in die pflasterartigen Uferkiese eingebettet sind, liegen die Krustensteine hier im Tachinger See wie kleine Inseln in einer sehr hellen Suspension aus Seekreide oder Seetonen und sind davon auch teilweise verdeckt. Man muss hier also genau hinschauen. Ich finde dieses Vorkommen wirklich interessant, denn ich dachte bisher, dass Furchensteine bzw. die Cyanobakterienkolonien darauf nicht mit Feinsedimentation kompatibel sind. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, um hier ein paar Bilder von der Fundsitution zu zeigen. Ein paar von den Krustensteinen habe ich aber gesammelt und dann später am Tenglinger Seebad fotografiert.

Sunday, June 24, 2012

Bimssteinexperimente

Nachdem das Chiemgau Impakt Team (CIRT) kürzlich über das Vorkommen von schneeweißen Varietäten von Bimsstein im Chiemsee berichtete, darf ich hier melden, dies auch an den Ufern des norddeutschen Otterstedter Sees beobachtet zu haben. An diesem See -der übrigens bemerkenswerterweise über eine auffällige, runde Form verfügt - lässt sich dieses Gestein allerdings nur in einer recht scharfkantigen Ausführung nachweisen.

Der Laie könnte dies durchaus für Bauschutt etwa Bruchstücke von Ytong halten, wenn nicht das mikroskopische Bild eine verblüffende Übereinstimmung mit den Funden vom Chiemsee zeigen würde.
Außerdem schwimmen diese tatsächlich, sofern spielende Kinder sie in den See werfen. Die Entstehung der Schwimmsteine vom OtterstedterSee und des Tütten- bzw. Chiemsees dürften also eine vergleichbare Ursache haben. Da ich natürlich kein Impaktexperte bin, möchte ich hier aber vorsichtig sein und mich nicht allzu sehr festlegen.


Während meiner Geländekampagne konnte ich auch einige Experimente durchführen, die die unterschiedlichen Rundungsgrade erklären konnten. Dazu verbrachte ich die scharfkantigen Bimse in eine einfache Vorrichtung zusammen mit anderen Geröllen, und versetzte die Vorrichtung in eine rotierende Bewegung. Leider führt dies auch zu einer recht hohen Geräuschentwicklung, was von anwesenden Badegästen schlecht toleriert wurde. Dennoch konnte man bereits nach etwa 5 Minuten eine deutliche Anrundung der Bimsproben beobachten.
Offensichtlich sind die Schwimmsteine wenig resistent gegen mechanische Beanspruchung. Warum also sind die Chiemsee-Exemplare so gut gerundet. Die Erklärung mag in der lokalen Geologie liegen: Während amOtterstedter See sandige Sedimente überwiegen, finden sich an den Chiemsee-Ufern reichlich Kiese und Grobkiese. Vermutlich liegt es also an den fehlenden “Mühlsteinen” die in Otterstedt die Bimssteine so eckig lassen.

Insgesamt also ein recht befriedigendes Ergebnis dieses kurzen Geländetages. Allerdings muss ich jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, entdecken, dass auf den Seiten der Chiemgau Impact Gemeinde Zweifel an der Deutbarkeit von bimsartigen Gesteinen geäußert werden. Deren intensive Nachforschungen haben jetzt ergeben, dass bei der Eisengewinnung in der Bergener Maxhütte Schlacken anfielen, die den Impaktbimsen zum Verwechseln ähnlich sind. Das erschwert nun die Impaktforschung erheblich und ich fürchte, ich muss auch für die Otterstedter Vorkommen zumindest eine Konvergenz mit anthropogenen Dings in Betracht ziehen.

Thursday, May 31, 2012

Donnerlöcher in Kienberg

UPDATEEin neues Donnerloch in Kienberg - eine Doline!

In den letzten Wochen war in der Lokalpresse viel von den Donnerlöchern von Kienberg die Rede. Die Donnerlöcher wurden in einer neuen Publikation von Ernstson et al. vorgestellt, der sie in einen Zusammenhang mit dem Chiemgau Impakt stellt.

Diese, in der Gegend zwischen Kienberg und Trostberg vorkommenden Senken und Gruben, sollen Überreste von plötzlich auftretenden Erdeinbrüchen sein, die in der Vergangenheit Mensch und Tier übel mitgespielt haben. So seien ganze Fuhrwerke verschlungen worden und Kühe hätten sich, beim Grasen überrascht, plötzlich ein Stockwerk tiefer wieder gefunden. Mindestens 88 solcher Donnerlöcher sollen in den letzten 20 Jahren eingestürzt sein. Wirklich? Viele Ortsansässige, die ich befragt habe, wussten jedenfalls nichts von Donnerlochunfällen. Woher kommt das also?

Das sogenannte Chiemgau-Impact-Team (CIRT) interessiert sich schon seit einiger Zeit für das Thema. Auf der Suche nach weiteren Meteoritenkratern wurden sie von den Ortsheimatpflegern von Obing, Kienberg und Pittenhart, auf die Kienberger Donnerlöchern aufmerksam gemacht. Jedenfalls erschien im Oktober 2007 ein Aufruf zur Mithilfe bei der Suche nach Donnerlöchern in den Bürgernachrichten von Obing, Pittenhart und Kienberg. Mit Erfolg offensichtlich, denn es sind danach etwa tausend Donnerlöchern in der Gegend dingfest gemacht worden.

Ernstson et al. behaupten die Donnerlöcher seien Geologen zwar bekannt aber unerklärbar gewesen, ja diese seien geradezu perplex darüber gewesen. Niemand konnte erklären, wie sie entstanden seien. Jetzt bieten die CIRT Mitglieder eine Erklärung an, die gleich drei Katastrophen miteinander verbindet: Den Chiemgau Einschlag, Bodenverflüssigung und die neuzeitlichen Erdeinbrüche.

Demnach soll die Kienberger Gegend nach einem Einschlag im Chiemsee und/oder Tüttensee durch Erdbeben erschüttert worden sein. Durch besondere geologische Umstände (die Anwesenheit einer oberflächennahen, undurchlässigen Nagelfluhplatte sowie eines darunter befindlichen gespannten Grundwasserleiters) konnte es zu Bodenverflüssigung kommen. An einzelnen Schwächezonen sei dann die Nagelfluhplatte gebrochen und Teile davon sowie flüssigkeitsgesättigte tonig-lehmige Sedimente hochgepresst worden. In Ausgrabungen oberhalb der Nagelfluhplatte vorgefundene Nagelfluhblöcke werden als Beleg genannt. Danach hätten langsame Prozesse zur Auswaschung der aufgepressten Sedimente und schließlich zum Einsturz des dadurch entstandenen Hohlraums geführt.

Egal wie man dieses Szenario findet, interessant ist der zugrunde liegende Befund, bei Kienberg käme es häufig zu Einsturzkratern. Ein derart unberechenbarer Untergrund sollte doch irgendwo dokumentiert worden sein. Komisch, dass für die Autoren der wenigen Arbeiten, die es aus der Gegend gibt, die Donnerlöcher kein Thema waren (siehe Doppler, 1978, 1982, Mikulla 1992). Wie erklärt sich, dass die Fachwelt sich bislang noch nicht mit Begeisterung auf dieses Thema gestürzt hat? Warum hat noch niemand etwas unternommen um dieses gefährliche Phänomen zu erklären? Man kann nur hoffen, dass es in Kienberg vielleicht ja doch nicht so schlimm mit den Donnerlöchern ist. Die Kienberger also keine Angst davor haben müssen vom Erdboden verschluckt zu werden.

Es gibt tatsächlich bei Kienberg derlei Senken und manchmal mag es auch zu kleineren Einstürzen gekommen sein. Nur brauchen wir wirklich einen Meteoriteneinschlag um diese zu erklären? Natürlich nicht. Denn es gibt eine Reihe von wesentlich plausibleren Erklärungen etwa dass größere Senken Toteislöcher aus der Rißeiszeit sind, andere langsam durchbrechende geologische Orgeln oder aber schlicht Entnahmestellen für Baumaterial. Verwitterungs- und Entkalkungserscheinungen in Konglomeraten bis hin zu Verkarstungen sind entgegen der Kenntnis von Ernstson et. al. durchaus bekannt und können als Erklärung für etwaige Hohlräume bzw. Einstürze dienen.

Dies ist jedenfalls plausibler als das Impakt-Bodenverflüssigungsszenario von Ernstson et al. Denn auf dem Niveau der von den Autoren durchgeführten Untersuchungen gibt es bei Kienberg keine durchgehende Nagelfluhplatte. Es gibt auch keinen gespannten Grundwasserleiter. Die Grundwasserstände liegen wesentlich tiefer. Daher kann es hier gar nicht zur Bodenverflüssigung gekommen sein. Im Übrigen sollte auch noch mal erwähnt werden, dass es keinerlei Belege für aber gewichtige Argumente gegen einen Einschlag im Chiemsee oder Tüttensee gibt.

Friday, March 9, 2012

Der Chiemsee Tsunami in der wissenschaftlichen Diskussion

Gleich zwei neue Publikationen zum Chiemgau Impakt wären fast meiner Aufmerksamkeit entgangen, die kürzlich erschienen sind bzw. im Druck sind.

Liritzis et al. (2011) schreiben unter einem ziemlich reißerischen Titel (The Chiemgau Meteorite Impact And Tsunami Event ...) über Datierungsversuche an Material das aus einer archäologischen Grabungsstätte bei Stöttham nahe Chieming entnommen wurde. Wie ich in einem früheren blog geschrieben habe, will CIRT dort eine Katastrophenschicht erkannt haben, die durch einen Einschlag im Chiemsee, und folgendem Tsunami, entstanden sei. Der Artikel ist insofern ziemlich schräg, da Liritzis den Einschlag als gegeben bzw. bewiesen nimmt und die Anwendbarkeit der Methodik der OSL Datierung auf ein Impakt+Tsunami Szenario untersuchen will. Das klappte aber wohl nicht wie geplant, denn die Alter, die Liritzis et al. ermittelt haben liegen im 2 Jahrtausend vor Chr. - zu alt um ins Phaeton-Konzept zu passen. Weshalb die Autoren auch ein wahnsinnig komplexes Szenario entwerfen müssen, warum die Alter nun doch überschätzt sein sollen, die Details dazu können Sie hier finden.

Vielleicht stimmen ja aber die ermittelten Alter, denn wie bereits Darga (2009) festgestellt hat handelt es sich bei der sogenannten Katastrophenschicht um Kolluvium. Wir werden in dieser Frage aber bald auf weitere Informationen hoffen dürfen, denn es ist ein weiterer Artikel von einer anderen Arbeitsgruppe um Jörg Völkel dazu in Druck.
Eine Kurzfassung des Textes ist bereits im Netz zu finden. Demnach deuten diese Autoren die Stöttham Sedimente als kolluviale Füllung eines glazialen Bypasskanals. Ihre sedimentologischen, bodenkundlichen und chronologischen Befunde sprechen offenbar deutlich gegen die Impaktthese.

Ach ja und noch etwas, was Hans Lauterbach freuen wird, denn in Liritzis Artikel findet sich noch die Bemerkung:
The diamictite is assumed to have originated from a meteorite impact into Lake Chiemsee that produced a doublet crater of about 900 x 400 m size at the lake bottom roughly 1 km apart from the excavation site
Das deckt sich mit Hans Vermutung über die Lage des geheimnisvollen "Chiemseekraters": beim Kaiser...

Literatur:

Jörg Völkel, Andrew Murray, Matthias Leopold, and Kerstin Hürkamp (in press). Colluvial filling of a glacial bypass channel near the Chiemsee (Stöttham) and its function as geoarchiv. Zeitschrift für Geomorphologie

I. Liritzis , N. Zacharias, G.S. Polymeris, G. Kitis, K. Ernstson, D. Sudhaus, A. Neumair, W. Mayer, M.A. Rappenglück, B. Rappenglück (2011). The Chiemgau Meteorite Impact And Tsunami Event (Southeast Germany): First Osl Dating. Mediterranean Archaeology & Archaeometry. Vol. 10, No. 4, pp. 17‐33

Darga, R. (2009). Der Chiemgau-Impakt eine Spekulationsblase Oder: Der Tüttensee ist KEIN Kometenkrater. In: Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers, Ed. Darga & Wierer, Wanderungen in die Erdgeschichte 27