Rösch und Kollegen haben nun einen ufernahen Bohrkern aus dem nordöstlichen Bereichs des Tüttensees untersucht. Sie legen eine wirklich spannende Auswertung des gewonnenen Pollenprofils vor, in der die Autoren die Vegetationsgeschichte der Umgebung seit der späten Würmeiszeit rekonstruieren konnten. Mit diesem Pollenprofil haben die Autoren, mit Hilfe von Kulturpflanzenpollen, die Besiedlungsgeschichte der Gegend detailliert nachzeichnen können. In einem sehr lesenswertem Abschnitt gehen sie dort sehr ausführlich auf den Zeitabschnitt der Ankunft der Römer und dem Niedergang der keltischen Besiedelung ein.
Nachdem den Autoren die Chiemgau-Impakt These nicht entgangen ist, haben sie außerdem die Gelegenheit genutzt, die Tüttenseesedimente nach Spuren eines Einschlags zu untersuchen. Und nichts gefunden. In einem sehr deutlich formuliertem Kapitel stellen sie dar, dass es keinerlei ungewöhnliche Unterbrechungen der Sedimentation seit > 12.000 Jahren gab und es auch keine außergewöhnlichen Anreicherungen an Holzkohlen zu beobachten gab. Somit schließen die Autoren :
"the meteorite impact hypotheses must be rejected"
Die Arbeit ist in der Acta Paleobotanica veröffentlicht und hier zu finden: